Wildnispädagogik – ein Weg zur Nachhaltigkeit und Naturwissen

Der Begriff Wildnispädagogik wurde in Deutschland geprägt, fußt jedoch auf den Lehren von Tom Brown jr. (wilderness and awreness school, USA). Die wichtigsten Lerninhalte der Wildnispädagogik beziehen sich auf das Wissen über die Natur, das sogenannte Coyote Teaching und die Naturverbindung.

Wildnispädagogik: Wissen über die Natur

Das Wildniswissen basiert auf den Lehren der Naturvölker Nordamerikas und integriert verschiedene Aspekte, die in der Wildnispädagogik Ausbildung bei Wir – Kinder der Erde vollumfänglich behandelt werden. Darunter befinden sich Überlebenstechniken wie Feuer machen, Kräuternahrung und Kräutermedizin ebenso wie das Bauen von Notunterkünften, Werkzeugherstellung und Wasseraufbereitung, Tarnen und Schleichen sowie Wahrnehmungsaufgaben. All das Wildniswissen hilft uns dabei als Mensch allein in der Natur von dem zu leben, was sie uns bietet. Das ursprünglich von Tom Brown jr. vermittelte Wissen wurde dabei unserem mitteleuropäischen Lebensraum angepasst. So lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht etwa die nordamerikanische Fauna und Flora kennen, sondern unsere einheimische. Denn nur, wenn ich meinen Lebensraum kenne, kann ich diesen auch schützen.


wildnispaedagogik wildnisswissen kochstelleWildnispädagogik: Was ist „Coyote Teaching“?

Coyota Teaching ist eine Lehrmethode, die auf alten Überlieferungen basiert: Coyote Teaching stellte einst die Art und Weise dar, in der Naturvölker ihre Kinder unterrichtet haben. Die Wildnispädagogik bedient sich dieser Lehrmethode mit gutem Grund, denn Coyote Teaching unterschiedet sich sehr von unserem hiesigen Lehrsystem. Hierzulande wird Wissen vielfach „eingetrichtert“ – vorzugsweise im Frontalunterricht, der wenig individuell ist und auch eher wenig Raum für eigene Erfahrungen zulässt. Das Lehren läuft damit auf ein Belehren hinaus, das zu allem Übel auch noch darauf abzielt, dass ein Schüler gar keine Fehler machen soll und darf. Coyote Teaching stellt das genaue Gegenteil dessen dar. Es geht davon aus, dass es keine Fehler gibt – nur Erfahrungen – und dass es jede Erfahrung für sich wert ist, genauso gemacht zu werden, wie sie ganz individuell vom Einzelnen in der jeweiligen Situation gemacht wird – denn jeder Mensch hat seinen eigenen Lernweg und ganz eigene Dinge, die gelernt werden wollen.

 

Die Leiterinnen und Leiter der Wildnischule Wir – Kinder der Erde verstehen sich vor diesem Hintergrund als Mentoren für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, begleiten und fördern die natürliche Neugier des Einzelnen ebenso wie die Entdeckung und Entfaltung individueller Talente und Potenziale. Durch kluges Fragen, authentisches Vorleben und spielerische Herausforderungen werden die Teilnehmer eingeladen, sich auf ihre natürliche Neugier einzulassen und einfach auszuprobieren – ohne die Angst, Fehler zu machen. Ganz automatisch und im sprichwörtlichen Sinn „unsichtbar“ wird die Gruppe so zu neuen Lernerfahrungen geführt. Dafür benötigen die Mentoren viel Feingefühl und pädagogisches Wissen. Nur dann kann sich eine Gruppe auf Unbekanntes einlassen und die Neugier und die Freude am Lernen lebendig halten.


Wildnispädagogik: Naturverbindung

In der Verbindung mit der Natur liegt das Herz der Wildnispädagogik. Zugleich ist in diesem Bereich der große Unterschied zum bloßen Survivaltraining zu finden. Die Naturverbindung beruht auf einer Art „Liebesbeziehung“ zur Natur. Alle Naturvölker glauben, dass alles in der Natur lebt und mit allem verbunden ist. So existiert ein ständiger Austausch zwischen Mensch-Tier-Pflanze-Erde. Der Mensch ist genauso Natur wie der Baum und hat eine Bedeutung und eine Aufgabe, die mit der Natur und der Erde verwoben ist. Wir sind keine isolierten Wesen ohne Auswirkungen auf unser Umfeld. Auf der Grundlage einer Herzensbeziehung zwischen Mensch und Natur entwickelt sich ein nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln jedes Einzelnen automatisch. Themen wie Suffizienz, Nachhaltigkeit, C02-Fußabdruck, Mitweltbewusstsein und das wertebewusste Denken für sieben Generationen im Voraus tauchen im Rahmen von Wildniskursen immer wieder und ganz von selbst auf. Eine Wildnispädagogik Ausbildung kann deshalb lebensverändernd wirken und auf eine in vielerlei Hinsicht bereichernde Weise zu einem respektvollen, nachhaltigen und erfüllenden Leben führen.

Wildniskurse

In allen Wildniskursen bei WIR – Kinder der Erde wird Wildniswissen und Naturverbindung intensiv gelehrt. Die meisten Kurse erstrecken sich über ein Wochenende und sind sowohl offen für Interessierte als auch auch für Wildniserfahrene.
unsere Wildniskurse    unsere Wildnisreisen    Wildnispädagogik für Hochschulen    Wildnispädagogik für Schulen

 

 

Wildnispädagogik Ausbildung

Die Wildnispädagogik Ausbildung umfasst mehrere Module, die aufeinander aufbauen und sich ergänzen. Sie lehren alle relevanten Themen aus den Bereichen Wildniswissen, Coyote Teaching und Naturverbindung. Die Wildnispädagogik Ausbildung ist offen jeden, der von vornherein tief in die Materie einsteigen möchte – und die Wildnis nicht nur in und für sich entdecken, sondern sich vielleicht auch selbst beruflich im Wildnisbereich entfalten will.
zu unseren Wildnisausbildungen


© 2020 Wir-Kinder der Erde | Alle Rechte vorbehalten | WepsMedia Agentur