Wildnispädagogik Ausbildung - Ursprung, Definition, Umsetzung

Wildnispädagogik Ausbildung - Ursprung, Definition, Umsetzung

Eine Definition über die Wildnispädagogik Ausbildung ist nicht leicht, da jede Wildnisschule dem eigenen inneren Ruf folgt und persönliche Schwerpunkte hat. Meistens kann man den Schwerpunkt sehr gut im Programm oder in den Veröffentlichungen oder Blogartikeln herauslesen. Ich, als Leiterin der Wildnisschule Wir-Kinder der Erde versuche ich durch die Beschreibung des Begriffs Wildnisverständnis im Sinne der Lehren der First Nation, Tom Brown jr., Jon Young und meinem persönlichen Erleben bei den Wildnispädagogik Ausbildungen eine Definition zu wagen.

Ursprung der Wildnislehren

Die Wildnispädagogik bei den meisten Wildnisschulen in Deutschland leitet sich von den Lehren Tom Brown jr. und Jon Young ab.

Tom Brown jr. (Tracker School)- Initiator der achtsamen Wildnisbewegung weltweit

Tom Brown, Jr. (geboren 29 Januar 1950, gestorben 16 August 2024) war der Initiator und Leiter der Tom Brown Jr. Tracker School in New Jersey. Er wurde sehr bekannt als ein renommierter Fährtenleser, Lehrer und Autor. Vom siebten bis zum sechzehnten Lebensjahr lernte Tom von Stalking Wolf (Grandfather), ein Apachenältester, Schamane und Pfadfinder. Er lehrte Tom mit Hilfe des Coyote Mentorings die Fertigkeiten des Fährtenlesens, des Überlebens in der Wildnis und vermittelte Tom sein spirituelles Verständnis der Welt

1966 starb Stalking Wolf und Tom verbrachte die nächsten zehn Jahre damit, ohne jegliche Hilfsmittel - in den meisten Fällen nicht einmal mit einem Messer - durch die Wildnis Amerikas zu wandern und die Fähigkeiten und Lehren von Grandfather zu vervollkommnen. Tom kehrte in die „Zivilisation“ zurück und suchte nach Menschen, die sich für all das interessierten, was er gelernt hatte, fand aber niemanden. Er fühlte sich verloren und verwirrt, bis ein örtlicher Sheriff, der Tom kannte, ihn aufforderte, eine vermisste Person zu suchen. Tom fand die vermisste Person und damit auch seine Vision.

In den folgenden Jahren erwarb sich Tom den Ruf als „The Tracker“ (der Fährtenleser), indem er verirrte und vor dem Gesetz flüchtende Personen aufspürte. Seitdem hat er mit vielen Strafverfolgungsbehörden in den Vereinigten Staaten und auf internationaler Ebene an Fällen von entführten Kindern, verirrten Jägern und Wanderern sowie Flüchtigen gearbeitet. Er schrieb über seine Erfahrungen in dem Buch „The Tracker“, das 1978 veröffentlicht wurde. Gleichzeitig rief er die Tom Brown Jr. Tracker School ins Leben. Kurz darauf veröffentlichte Reader's Digest eine Kurzfassung von Tom’s Geschichte und die Tracker School wurde international bekannt. Das war vor fast dreißig Jahren, und heute ist die Tracker School von Tom Brown Jr. die größte ihrer Art und unterrichtet Menschen aus aller Welt und aus allen Gesellschaftsschichten. Seit dem Erfolg von The Tracker hat Tom Brown jr. 16 Bücher über Fährtenlesen, Bewusstsein, Naturbeobachtung und Überleben verfasst, darunter Grandfather, The Vision, The Way of the Scout und eine Reihe von Feldführern. Tom unterrichtete an der Tracker School bis zu seinem Tode, inspirierte viele Menschen, sich Wildnisfertigkeiten und Naturverbindung im Sinne der First Nation und der Lehren von Stalking Wolf anzueignen.

Mein Leben wurde durch Tom so beeinflusst, dass ich nach meinem ersten Kurs 1998 und all den weiteren Kursen bis 2019 meine Seelenaufgabe gefunden habe. Im Jahre 2006 gründete ich und Freunde die Wildnisschule Wir-Kinder der Erde und seitdem begleite ich Menschen jeglichen Alters auf ihrem ganz persönlichen Weg zur Naturverbindung und zur ihrer inneren Natur. Die zweijährige Wildnispädagogik Ausbildung ist der Kern zur Naturverbindung.

Stalking Wolf (Grandfather)

Stalking Wolf wuchs außerhalb der Reservate in den Bergen von Nordmexiko auf. Er wurde in den 1870er Jahren, in einer Zeit großer Kriege und Gewalt geboren, und gehörte zu einem Stamm der Lipan-Apachen, die sich nie ergaben. Er wurde in den traditionellen Bräuchen seines Volkes unterrichtet und wurde Schamane und Scout. Als junger Mensch hatte er seine Schleichfähigkeiten schon so perfektioniert, dass er einen schlafenden Wolf angeschlichen hatte, ihn berührte und sich unbemerkt zurückziehen konnte. Dieses Ereignis führte zu seinem Namen Stalking Wolf. Die Ältesten des Stammes erkannten sehr schnell, dass Grandfather außergewöhnlich viele Talente besitzt. Neben der Fähigkeit, ein unsichtbarer Scout zu sein, wurde er in die Geheimnisse des Heilens mit Pflanzen und anderen Zugängen, das Lesen von konzentrischen Ringen und vielen handwerklichen Fertigkeiten unterrichtet. In allen erlangte er in den Augen der Ältesten Meisterschaft. Als er zwanzig Jahre alt war, konnte er in seinem Stamm nichts mehr lernen und Stalking Wolf, immer im Streben nach mehr Wissen und dem Ursprung aller Lehren, wusste nicht weiter. Er entschloss sich eine Visionssuche zu machen, um Klarheit für seinen Weiterweg zu erlangen. Dabei bekam er vom Schöpfer zwei Aufträge.

Die erste Vision bestand darin, so viele ursprüngliche Fertigkeiten wie möglich zu beherrschen und zu bewahren, und die zweite darin, die Essenz jeder Religion und Philosophie zu ergründen. So verließ Großvater sein Volk mit dem Wissen, dass er eventuell keinem mehr bei seiner Rückkehr antreffen würde, und wanderte die nächsten dreiundsechzig Jahre in ganz Amerika umher, suchte nach Lehrern und lernte die alten Wege vieler indigener Völker und anderer, die nahe an der Erde lebten. Er hatte nie einen Job, fuhr nie ein Auto, zahlte keine Steuern und nahm nie an der modernen Gesellschaft teil. Nach seiner 63 jährigen Wanderschaft verzweifelte Stalking Wolf, da er keinen Menschen gefunden hatte, dem er all das Wissen weitergeben konnte. Würde dieses Wissen mit seinem Tod verloren gehen? So setzte sich Stalking Wolf wieder für eine Vision und Orientierung in die Natur.

Bei dieser Visionssuche wurde ihm vom Schöpfer offenbart, dass er an der Ostküste Nordamerikas einen Jungen finden würde, der gerade Fossilien sammelt, und dieser Junge einer seiner Schüler sein wird. So machte er sich mit 83 Jahren auf die Wanderschaft an die Ostküste zu dem Ort, der ihm gezeigt worden war. Dort begegnete er dem kleinen Jungen Tom, der in einem Bachbett Fossilien sammelte. Er erkannte in Tom und dem gleichaltrigen Rick, die Menschen, mit denen er seine letzten Jahre verbringen und denen er alles, was er wusste, beibringen würde. Tom nahm nicht nur alles auf, was Stalking Wolf auf seinen Reisen gelernt hatte, sondern auch das Destillat von Hunderten von Jahren Apachenkultur. All dies wurde ihm von Grandfather anvertraut damit die alten Wege nie verloren gehen.

Rick gründete nie eine Wildnisschule und schlug später einen anderen Lebensweg als Tom ein.

Jon Young (Wilderness Awareness School)

Jon Young ist der erste Schüler von Tom Brown jr. der nach der ursprünglichen Art des Mentoring unterrichtet wurde. Jon Young selber sagt, dass er nie den Eindruck bekommen hat, dass Tom Brown jr. etwas wusste. Durch gekonnte Fragen und bewusstes Vormachen zur richtigen Zeit wurde Jon’s Interesse so geweckt, dass er es sich selber erarbeitet hat. Tom hat ihn unsichtbar immer tiefer in die Materie geführt, bis Jon die Aufgabe gemeistert und durchdrungen hatte. Später, erst als erwachsener Mann, staunte Jon darüber, wie er unterrichtet wurde. Bald darauf machte Jon sich auf die Suche nach den Wurzeln der Naturverbindung und arbeitete mit Weisheitshütern aus unterschiedlichen Kontinenten zusammen. Seit über 40 Jahren ist Jon Young führend auf dem Gebiet der Wildnis-Bildung und beeinflusst das Verständnis und das Lehrdesign von effektiver Naturverbundenheit. Jon ist Mentor für tiefe Naturverbundenheit, Wildnisbegeisterte und Friedenstifter. Er ist Autor, Workshop-Leiter, Berater, inspirierender öffentlicher Redner und Geschichtenerzähler. Seine Bücher über Naturverbundenheit und Verbindungsmentoring sind: What the Robin Knows: How Birds Reveal the Secrets of the Natural World (2013) und Coyote's Guide to Connecting to Nature (2007).

Definition der Wildnisbeziehung in der Wildnispädagogik Ausbildung

Schon der Begriff Wildnis ist schwer, allgemeingültig zu definieren. Denn Wildnis ist kein definiertes Konzept. Zum einen wird der Begriff mit natürlichen Lebensräumen in Verbindung gebracht, zum anderen mit kulturell geprägter Wahrnehmung der natürlichen Wildnis.

Wildnis als Naturbegriff

Viele unterschiedliche Naturschutzorganisationen (z.B. International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources, Natura 2000, European Wilderness Society oder andere Naturschutzorganisationen der Weltstaaten) haben unterschiedliche Definitionen von „Wildnis“ festgelegt. Diese Definitionen basieren auf der Kultur, der Natur und der eigenen Naturbeziehung des jeweiligen Landes, wobei versucht worden war, hauptsächlich validierbare naturwissenschaftliche Parameter zur Begriffsdefinition heranzuziehen.

Wildnis unter dem kulturellen Blickwinkel

Da jede Kultur einer ständigen Werteveränderung unterliegt, wandelt sich der Begriff „Wildnis“ ständig. So wurde Wildnis vor 500 Jahren anders definiert als heutzutage. Die First Nation Nord- oder Südamerikas hat für den Begriff „Wildnis“ ganz andere Wertzuschreibungen, Gefühle oder Definitionen als wir Westeuropäer, die schon seit Jahrtausenden Landwirtschaft betreiben.

Eine einschneidende Definitionsveränderung des Begriffes „Wildnis“ in Europa fand während der Übergangszeit von Jäger und Sammler zum sesshaften Ackerbauern statt. In diesem Zeitraum veränderte sich der Begriff Wildnis als aktueller Lebens- und Nahrungsraum zur Wildnis als bedrohlicher Lebensraum außerhalb des Wirkfeld Bauernhof. Dies führte zu einer Entfremdung zur Wildnis außerhalb der Hofstätte.

Heute kann das Wort „Wildnis“ für den einen ursprüngliche, von den Menschen unberührte Natur und mit positiven Bildern wie Freiheit, Reinheit und Ungebundenheit belegt sein. Für einen anderen Menschen ist die Wildnis bedrohlich, gefährlich und unkontrollierbar.

Ich versuche den Begriff Wildnis zu definieren, so wie ich dies bei Tom Brown jr. erfahren habe. Wie schon beschrieben, hat Tom von Stalking Wolf, Lipan Apache, gelernt. So zeige ich auf, wie Wildnis aus der Sicht der First Nation erklärt wird:

Eine Cup'ik-Perspektive, von Polly Napiryuk Andrews

Es stimmt, dass meine Cup'ik-Vorfahren kein Wort für Wildnis hatten. Wir hatten auch keine Worte für Flugzeuge, Computer oder das Internet, und auch nicht für Klimawandel, gefährdete Arten oder Artenvielfalt. Aber wir haben diese Wörter und Konzepte für die moderne, veränderte und sich wandelnde Welt, in der wir heute leben, übernommen....Letztlich sind diese Naturbedrohungen auf das zunehmend ausbeuterische Verhalten der Menschen zurückzuführen, und das hat seine Wurzeln darin, wie wir uns selbst im Verhältnis zur natürlichen Welt sehen. Ich glaube, dass wir uns alle an die Bedeutung der uralten Idee erinnern müssen, in Harmonie mit dieser Welt zu leben und sie nicht zu beherrschen. Diese Idee ist für diejenigen, die dem Land am nächsten sind, am verständlichsten, aber wenn man weit genug zurückgeht, ist sie Teil des menschlichen Erbes.....In seiner Erklärung „The Need for Wilderness Areas“ (Die Notwendigkeit von Wildnisgebieten) des Wilderness Act, beschrieb Howard Zahniser in den 1950er Jahren, dies als „ein Stück der Vergangenheit, das wir noch in uns tragen“: In der Wildnis ist es möglich, unsere Zugehörigkeit zur gesamten Lebensgemeinschaft auf der Erde am deutlichsten zu spüren... Wir brauchen zutiefst die Demut, uns als abhängige Mitglieder einer großen Lebensgemeinschaft zu begreifen... die Wildnis zu kennen, bedeutet, eine tiefe Demut zu kennen, die eigene Kleinheit zu erkennen, Abhängigkeit und gegenseitige Abhängigkeit, Verschuldung und Verantwortung zu spüren....Kaum bekannt ist jedoch die Tatsache, dass dieses Gefühl, das dem Wildniskonzept von Zahniser zugrunde liegt, seit Tausenden von Jahren Teil der mündlichen Überlieferung meines Cup'ik-Volkes war. Lassen Sie mich ein Beispiel anführen:

Die Geschichte von dem Jungen, der zu den Robben ging, um dort zu leben: Vor langer Zeit schickte ein Ehepaar, das wollte, dass der einzige Sohn lernt, wie man ein großer Jäger wird, ihn zu einem Schamanen. Dieser Schamane sendete den Jungen ein Jahr lang zu den Robben, um von den Tieren zu lernen. Die Geschichte erzählt, wie die Robben ihn im Laufe des Jahres lehrten, die Welt und die Rolle des Menschen in ihr aus der Sicht der Robben zu sehen.

In dieser Geschichte wird verdeutlicht, wie die natürliche mit der menschlichen Welt verwoben ist und dass Tiere nicht nur dazu da sind, um von Menschen ausgebeutet zu werden, sondern dass sie, wie wir, Mitglieder einer größeren Lebensgemeinschaft sind. Wir müssen die Mitwelt und alle Lebewesen mit Respekt, Demut und Verwandtschaft behandeln, denn unsere Zukunft ist miteinander verwoben. Was für die Robben gut oder schlecht ist, gilt auch für uns; wir sind voneinander abhängig.

Der Gründer, Bob Joseph, Chief name K’axwsumala’galis, von Indigenous Corporate Training Inc. beschreibt es so:

... Seit jeher haben die First Nations eine enge, respektvolle, spirituell und physisch abhängige, dankbare und schützende Bindung an das Land. Diese Bindung ist nicht so sehr eine des Besitzes, sondern eine der Verwaltung. Sie haben das Gefühl, dass ihnen eine Verantwortung für das Land (und das Meer) und alle Lebewesen, die das Land mit ihnen bewohnen, übertragen wurde. Dieses Verantwortungsgefühl ist mehr als eine emotionale Bindung - es ist untrennbar mit den Geistern aller Aspekte der Erde verbunden. Traditionelles Wissen, Sprachen, kulturelle Praktiken und mündliche Überlieferungen, die im Laufe der Jahrtausende entstanden sind, sind alle mit dem Land verbunden. Wenn diese Verbindung, diese Nabelschnur, durchtrennt wird, steht das spirituelle Wohlergehen der betroffenen First Nation auf dem Spiel...

Diese emotionale und spirituelle Verbindung habe ich durch Tom Brown jr. zur Wildnis erfahren dürfen. Der Begriff „Wildnis“ symbolisiert für mich das Gefühl des Wieder-Erinnern zur achtsamen und spirituellen Naturverbindung in der großen Lebensgemeinschaft Mitwelt. Das Handwerk, die Wahrnehmungsübungen und all die anderen Kernroutinen der Wildnispädagogik fördern die enge Wildnisbeziehung als Teil unseres menschlichen Erbes. Dafür bin ich Tom Brown jr. sehr dankbar.

Drei weitere Zugänge habe ich als Meditation aufgenommen. Diese Meditationen wurden mir von Sylvie Gravelle, Franko-Ontarier und Métis mit Algonquin-Abstammung, zu diesem Thema zugesendet. Hier kannst Du die Meditationen hören: zwei unterschiedliche Meditationen zum Wald und eine kurze Meditation zum Wasser. Vielleicht hast Du ja Lust, die Meditationen direkt im Wald oder am Wasser zu hören...

Definition des Begriffes Pädagogik in der Wildnispädagogik Ausbildung

Der Begriff Pädagogik bedeutet im Griechischen führen/leiten. In der Antike waren Pädagogen Sklaven, die die Kinder wohlsituierter Eltern zum Lehrer begleiteten. Erst nach 1850 erlangte der Begriff seine heutige Bedeutung zu einer übergreifenden Bildungs- und Erziehungswissenschaft. Als übergreifende Wissenschaft integriert die Pädagogik Erkenntnisse aus unterschiedlichen Lehren wie der Psychologie, Soziologie, Philosophie, Anthropologie, sowie Kommunikationswissenschaft und Biologie und besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Gleichzeitig beinhaltet die Pädagogik, dass Pädagogen auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen können, etwa auf handlungsorientiertes Lernen, experimentelles Lernen, kooperatives Lernen, Rollenspiele zur Wertevermittlung und viele weitere und somit zur Weiterentwicklung von Handlungsansätzen beitragen.

Der Begriff Wildnispädagogik wurde von Dr. Gero Wever der Wildnisschule Natur- und Wildnisschule Teutoburger Wald in die Welt gebracht. Gero war einer der ersten Deutschen, die bei Tom Brown jr. Kurse gemacht haben und sehr inspiriert. In den 90ger Jahren war Gero in der Trainingslehre an der Universität Bielefeld tätig. Die Arbeitsgruppe, die die erste Weiterbildung Wildnispädagogik entwickelte dachte sich den Begriff „Wildnispädagogik“ dafür aus. Die Art zu Lehren und Menschen zu begleiten wurde zu dem Zeitpunkt als Coyote Teaching bezeichnet und über die Jahre hat sich der Begriff Wildnispädagogik allgemein dafür etabliert.

Wildnispädagogik und Mentoring

In der Wildnispädagogik wird das Mentoring als pädagogische Praxis bevorzugt. Mentoring heißt, dass der Schüler oder die Schülerin vorgibt, was sie wissen wollen und mit welcher Geschwindigkeit sie sich das Wissen erarbeiten wollen. Dies impliziert, eine 1:1 Mentor-Mentee Lernsituation. In dem Blogartikel Mentoring: Geheimnisse des Lehrens gestern und heute wird sehr genau das Mentoring und das Coyote Teaching erklärt.

Das Mentoring in der Wildnispädagogik ist nach dem acht Shields Modell aufgebaut. Jon’s führendes Buch für Naturverbindung, was als Basis für viele Wildnispädagogik Ausbildungen verwendet wird, ist der „Der Coyote Guide“. Dort sind die acht Felder des Mentoring beschrieben mit vielen Umsetzungsbeispielen. Bei der Wildnisschule Wir-Kinder der Erde leben wir das Mentoring nach Jon Young, wie es das innere Wachstum der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützt und wie es in der begrenzten Zeit der Ausbildung sinnvoll ist.

Die Wildnisschule Wir-Kinder der Erde vereinigt in der Wildnispädagogik Ausbildung das spirituelle Wiederfinden der Nabelschnur zur Natur als unser menschliches Erbe mit den Lehren des Art of Mentoring und des kulturellen Mentorings. So versuchen wir immer durch gekonntes und verdecktes Lehren die Schönheit und Einzigartigkeit jedes Menschen zu fördern und die Verbindung zur Wildnis zu stärken. Bei uns ist Handwerk, Wahrnehmung, Gemeinschaft und Spiritualität untrennbar in der Wildnispädagogik Ausbildung verwoben.

Text: Dr. Barbara Deubzer, Foto: Pixabay

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